02 Februar 2009

Ich bin mehr als reif - ich will hier raus!

Da mein letzter Blog irgendwie nach hinten losging, weil es zu einfach war, jetzt wieder ein "normaler" Blog.
Ein Blog ist ja dazu da, seine Empfindungen und Gedanken nieder zu schreiben, was man von einer Situation oder Sonstigem hält. Das möchte ich hier machen.
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass ich gerne mit Jule zusammenziehen möchte, es aber an dem Gesetz (wobei ich heute auf etwas Interessantes gestoßen bin - aber dazu später mehr) und vor allem an dem lieben Geld scheitert. Aber darauf möchte ich jetzt nicht eingehen, mir geht es eher um die Umgebungsumständen, warum ich so bald es geht hier raus möchte.
Angefangen hat es ja schon, als meine Eltern vor jetzt schon anderthalb Jahren urplötzlich und aus heiterem Himmel entschieden, dass wir umziehen müssen, weil 1. die Miete in der anderen Wohnung zu hoch geworden ist und 2. meine Eltern schon Vorsorge treffen wollten, wenn ich in absehbarer Zeit irgendwann mal ausziehe (das ich "absehbar" und "irgendwann" verwendet habe, war Absicht ;o) ). Was mich aber bis jetzt immer noch wurmt, ich leider gar nichts mehr daran ändern kann ist, dass ich ins kalte Wasser geworfen wurde und mich dem beugen musste. Ich durfte nicht mal bei der Wohnungswahl mitreden, weil meine Eltern dachten, ich würde keine passende aussuchen. Ich hatte ja gar keine Vorgaben (Sarkasmus) und war auch nicht alt genug... Alles dumme Ausreden, damit alles schnell über die Bühne gehen konnte. Ich habe mich dann geweigert, bis zum Umzugstag in die neue Wohnung zu gehen, ich hätte doch eh nichts mehr ändern können. Meine Eltern meinten zwar, das Zimmer würde reichen und ich könnte meiner Einrichtungsfantasie freien Lauf lassen, aber am Ende gab es nur eine Lösung, wie ich mein Zimmer einzurichten habe und Abweichungen standen nicht auf der Tagesordnung.
So habe ich es dann hingenommen, blieb mir ja nichts andres übrig.
Mit der Zeit gewöhnte ich mich mehr oder weniger an mein Zimmer, finde aber trotzdem, dass es nicht das ist, was einer 21jährigen an Vorstellung vorschwebt und auch sehr eingeengt.
Viele Punkte, darunter auch dieser, führten dazu, dass ich, wie Jule, den Gedanken des Zusammenziehens ernster und fester ins Auge gefasst habe. Auch bin ich gern dazu bereit, wenn uns eine Wohnung gefällt, sie mal anzugucken und mir vom Vermieter die Kosten haargenau auflisten zu lassen und damit und anderen Sachen zur ARGE zu gehen, um meinen Standpunkt deutlich darzulegen.
Aber all das sind nur "nebensächliche Gründe", warum ich ausziehen möchte. Es geht auch darum, dass es oft nicht zu ertragen ist und ich, nachdem ich von Arbeit komme und bald wieder den ganzen Tag, mit meinen Eltern auf engem Raum zusammenhocke. Und es bringt auch nichts, wenn ich jeden Tag in die Stadt gehe, um mal raus zu kommen - ich kehre doch eh wieder zurück.
Dann immer das dumme Gefrage: "Wohin gehst du? Wann kommst du wieder?" oder Aussagen wie "Muss du mit dem Auto fahren. Bekommst eh keinen Parkplatz mehr." Nett, wie mir schon vorher der Spaß irgendwie genommen wird und ich schon etwas genervt das Haus verlasse.
Was mich aber vor Kurzem sehr aufgeregt war, immer, wenn ich nichts vorhabe und meine Eltern "Angst" um mein Auto haben, dass es nicht allzu sehr eingeschneit wird, machen sie es oft morgens sauber, damit nicht zu viel Schnee darauf liegt. Aber am Samstag, als ich später dann mit Jule losgemacht habe, musste ich es selbst machen. Es hat mir Spaß gemacht, das möchte ich nicht bestreiten, aber rein aus Prinzip fand ich es unfair.
Es gibt echt so viele Sachen und vor allem sind es die Kleinigkeiten, die den Wunsch immer und immer weiter nach oben holen, endlich auszuziehen!
Auch die Launen meiner Eltern, vor allem die, meines Vaters, können echt anstrengend sein. Jetzt ist es gesundheitlich bei meinen Eltern eher ins Negative gegangen, so dass es noch einen Ticken schlimmer ist. Wegen der gesundheitlichen Einschränkungen und dass sie bei Jedem sagen "Es ist zu teuer, das geht nicht!", habe ich auch keine Lust, irgendwas vorzuschlagen. Da vergnüg ich mich lieber alleine in der Stadt oder am PC oder mit einem Buch. Alleine irgendwohin fahren wäre zwar eine Lösung, aber es macht auch nur einen Bruchteil so viel Spaß...
Jetzt hab ich erstmal wieder meinem Ärger und Gedanken und Empfindungen Luft gemacht, wobei ich denke, dass das nicht lange anhalten wird. Spätestens bei dem blöden "Abendritual", was ich doch etwas dämmen konnte. Das Ritual ist das, dass mein Vater unbedingt, bevor er ins Bett geht, noch mal bei mir reinschauen muss. Wenn ich aber was sage, dass ich es nicht möchte, vielleicht aufs Wochenende beschränken, wird mir vorgeworfen, dass ich meine Eltern nicht mehr an meinem Leben teilhaben lassen möchte und ich sie ausschließe. Es dreht sich alles im Kreis und das Eine führt zum Anderen.

4 Kommentare:

Meyeah hat gesagt…

Ein ernsthaftes Gespräch unter sechs Augen wäre da mal sinnvoll.
Schreib dir am besten auf, was für dich alles dagegen spricht weiterhin bei deinen Eltern zu wohnen, und überleg dir, wie du bei ihren eventuellen Einwänden argumentieren kannst.

Schnutchen hat gesagt…

Auch wenn ich mir aufschreibe, was dagegen spricht, weiter zu Hause zu wohnen, so wird sich an dieser Sache nicht so schnell was ändern. ;o)
Den Rat gibst du mir jedes Mal und trotzdem regt es mich auf, auch wenn ich die ein oder andere Sache schon habe klären können.
Man verfällt eben oft in sein altes Muster zurück - unbeabsichtigt oder nicht.
Aber wenn ich ausgezogen bin, möchte ich das ändern und nicht so desinteressiert bzw. nervig werden!

Kirsten hat gesagt…

Die eingefahrenen Gewohnheiten seiner Eltern zu ändern, ist glaube ich sehr schwer. Zumal sie Deine Privatsphäre anscheinend völlig ignorieren.
Vielleicht kannst Du ja erstmal zur Probe ausziehen, für 1/2 oder 1 Jahr. Wenn´s nicht klappt, hättest Du ja immer noch Dein Zimmer. :O)

Schnutchen hat gesagt…

Naja, wenn ich einmal ausgezogen bin hatte ich eigentlich nicht vor, nach einer bestimmten Zeit wieder zu meinen Eltern zu ziehen - nur im äußersten Notfall. Da wäre man wieder eingeschränkt, obwohl man sich seine Freiheit gerade erst "aufgebaut" hat.
Mir wurde auch schon von Bekannten und Freunden berichtet, dass sie, als sie wieder zu Hause einziehen mussten, es nicht leicht war, weil sie halt vorher eine ganze Weile ihr eigenes Zeug machen konnten und keiner ihnen etwas vorschreiben konnte.

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